Stuttgarter Schweigen

Die Bahn verweigert Aussagen zur Wirtschaftlichkeit des Baus von S21

  • Gesa von Leesen, Stuttgart
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Kostenexplosion bei Stuttgart 21 war gestern Thema im Verkehrsausschuss des Bundestages. Nach zweieinhalb Stunden waren alle so schlau wie zuvor: Die Bahnvertreter verweigerten Aussagen zur Wirtschaftlichkeitsberechnung, wollten weitere Kostensteigerungen nicht ausschließen und beharrten auf Weiterbau.

6,8 Milliarden Euro wird laut Bahn der Tiefbahnhof in Stuttgart kosten. Angetreten war das Unternehmen mit einem Kostenrahmen von 4,5 Milliarden. Im vergangenen Dezember musste Bahn-Chef Rüdiger Grube die Kostensteigerung einräumen. Erstaunt hat das niemanden, der sich mit dem Projekt näher befasst hatte. Schließlich sind Berechnungen des Bundesrechnungshofs sowie Gutachten bekannt, die schon vor Jahren auf Kosten von fünf bis acht Milliarden Euro kamen.

Hinter verschlossenen Türen wollten Mitglieder des Verkehrsausschusses von Vertretern der Bahn und von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) nun also Näheres über die erhöhten Kosten erfahren. Immerhin gehört die Bahn dem Bund, da wäre es angebracht, dass sie ihrem Eigner die neuen Kosten begründet und vor allem erklärt, ob der Bau nun noch wirtschaftlich ist. Schließlich hatte Grube im November 2009 erklärt, 4,5 Milliarden seien die »Sollbruchstelle« für S21. Doch als i...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.