Gulag und Grammophon
Den Auftakt der Münzenberg-Lektion bestritt Sergej Lochthofen mit Erinnerungen an seinen Vater
Nach Eugen Ruges preisgekröntem Buch »In Zeiten des abnehmenden Lichts« legte der Rowohlt-Verlag einen weiteren »Lebensroman« vor. Inzwischen ist die vierte Auflage im Handel. Sergej Lochthofen, 1953 in Workuta geboren, erzählt in »Schwarzes Eis« die Geschichte seines Vaters und dessen Familie. Sie handelt vom Leben und Überleben im »Vaterland aller Werktätigen«. Lorenz Lochthofen verbrachte 15 Jahre in Arbeitslagern und in der Verbannung. Er hat überlebt und die Sowjetunion als einer der letzten der einst in die UdSSR emigrierten Deutschen verlassen.
Wie Eugen ist auch Sergej mit den Geschichten seines Vaters aufgewachsen. Lorenz war ein geborener Geschichtenerzähler. Dass diese Gabe auf Sergej übergegangen ist, wird jeder bestätigen, der an der Auftaktveranstaltung der Münzenberg-Lektionen im Salon der Rosa-Luxemburg-Stiftung teilgenommen hat. Sergej Lochthofen erzählte - über zwei Stunden. Vorlesen ist seine Sache nicht. In...
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