Der Geist der Erde

Vor 150 Jahren wurde der Geochemiker Wladimir I. Wernadski geboren

In Deutschland ist sein Name nur wenigen bekannt. Dagegen genießt Wladimir I. Wernadski in Russland hohe Verehrung. Und das aus gutem Grund. Denn er »hat für den Raum geleistet, was Darwin für die Zeit getan hat«, schreibt die Biologin Lynn Margulis. »Während Darwin dokumentierte, dass alles Leben von einem entfernten Urahnen abstammt, zeigte Wernadski, dass alles Leben einen stofflich einheitlichen Raum einnimmt, die Biosphäre.«

Hatte man mit diesem Begriff zunächst »alle irdischen Organismen« bezeichnet, führte ihn Wernadski näher an das ökologische Denken heran. Das heißt: Er verstand unter Biosphäre »die Gesamtheit der irdischen Lebewesen mitsamt dem Raum, den sie bewohnen und formen«. Doch seine Ideen, die er ab 1926 auf Russisch publizierte, blieben im Westen lange unbeachtet. Erst nachdem die UNESCO 1968 in Paris eine »Biosphere-Conference« veranstaltet hatte, fand der Begriff Eingang in die Umgangssprache, zumal wenig ...


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