Gedämpfte Erwartungen in Jerusalem und Ramallah

Israels Regierung hofft auf Bekräftigung der »unzerstörbaren Allianz«, Palästinenser sehen sich in die Nebenrolle gedrängt

  • Oliver Eberhardt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Aufwand ist immens, der Zufall hat keine Chance: Schon vor Wochen hat eine Vorhut von Weißem Haus und Secret Service, dem Sicherheitsdienst des USA-Präsidenten, jeden Ort durchforscht, den Barack Obama in Israel und Palästina besuchen wird.

Exakt wurde festgelegt, wer wann was wie und wo tun wird. Dabei war man um größtmögliche Transparenz bemüht - manchmal sogar zu große: Unter anderem wurde bekannt, dass einer der Agenten des Secret Service den sogenannten »Football«, den Koffer mit den Codes für das Atomwaffenarsenal der USA, tragen wird. Normalerweise unverfänglich, doch sorgte die Information diesmal kurz für hochgezogene Augenbrauen: Schließlich wird seit Langem über einen israelisch-amerikanischen Militärschlag gegen das iranische Nuklearprogramm debattiert. Und es war diese Debatte, die dazu geführt hat, dass das israelisch-amerikanische Verhältnis so kühl ist wie schon lange nicht mehr.

Mit dem Besuch wollen beide Seiten eine Rückkehr zum traditionellen Verhältnis demonstrieren. Operation »Unzerstörbare Allianz« hat Israels Regierung das genannt und damit schon vor Monaten den Tonfall vorgegeben: Man erwartet nette Worte, warmherzige Gesten, einen Hauch ...


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