Ausländische Töchter helfen Abgaben sparen

Finanzausschuss des Bundestages befragte Experten zur Unternehmenssteuerpraxis

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Zunehmendes Missfallen löst weltweit die Praxis der Steuervermeidung durch international tätige Konzerne aus. Der Finanzausschuss des Bundestages hörte zu dieser Frage bei einem Fachgespräch in Berlin kürzlich einige Experten an.

Der Fall Google zeigt schlaglichtartig auf, welche Möglichkeiten gerade die Internet-Wirtschaft hat, um sich ihre Gewinne möglichst gering besteuern zu lassen. Der US-amerikanische Konzern, vor allem als Suchmaschinenbetreiber bekannt, nutzt zu diesem Zweck diverse Tochtergesellschaften, die in verschiedenen Staaten ansässig sind. Die von Google etwa in der Europäischen Union eingenommenen Lizenzgebühren oder Werbeerlöse werden über eine niederländische Tochter auf die Bermudas weitergeleitet, so dass dafür maximal zwei bis drei Millionen Euro Steuern anfallen. Dabei erzielte Google allein aus seinen Aktivitäten in Deutschland, wo der Konzern den Markt für Suchmaschinewerbung nahezu beherrscht, nach Schätzungen von 2010 Einnahmen in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro. Gewinne werden aber auch von anderen Konzernen in Steueroasen wie den Bermudas geparkt. Diese hohe Liquidität eröffnet den Unternehmen einen großen Spielraum, weltweit...


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