Mit dem Finger im Wind

Angesichts ungewisser Wahlaussichten greifen CDU und CSU auf alte Rezepte zurück

  • Peter Richter
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Mehr als tapferen Optimismus und den Rückzug in vertraute Gewissheiten hat Angela Merkel ihrer Partei ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl nicht zu bieten.

Genau weiß man nicht, ob Hamburgs Ex-Bürgermeister Ole von Beust seinen kürzlichen Vergleich Angela Merkels mit einer Hausärztin tatsächlich als Kompliment meinte. »Man hat ein Problem, und die sagt: Da schreibe ich Ihnen was auf. Und man denkt: Prima, die schreibt was auf.« Das ist für von Beust der Kanzlerin ganze Regierungskunst. Er nannte dies »... ein Grundvertrauen wie bei einer Hausärztin: Die macht das schon irgendwie.« Es impliziert aber zugleich: Für die größeren, die wirklich wichtigen Probleme würde ich gern jemand anderen konsultieren.

Genau so scheint die Masse der Wähler zu denken, wenn man sich die aktuellen Umfragewerte ansieht. Zwar liegt Merkel als Person überdeutlich vor dem SPD-Spitzenkandidaten Peer Steinbrück, doch war ihre Partei, die Union, bereits Ende Februar bei Forsa auf 40 Prozent gefallen, und Emnid gab ihr jetzt sogar nur 39 Prozentpunkte. Das ist zwar noch ein wenig besser als jene 33,8 Prozent...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.