IG Metall stimmt Sanierung zu

Betriebsräte streiten um Opel-Strategie

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main/Bochum/Eisenach (Agenturen/nd). Der Sanierungstarifvertrag für den angeschlagenen Autobauer Opel tritt in Kraft. Der IG-Metall-Bundesvorstand stimmte dem Vertrag zu, wie die Gewerkschaft am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. Er gilt für die Standorte Eisenach, Rüsselsheim, Kaiserslautern und Dudenhofen, nicht aber für Bochum. Dort hatten die IG-Metall-Mitglieder das Papier aus Sorge um eine Abwicklung des Werks abgelehnt.

Der Tarifvertrag sei die »bestmögliche Lösung« unter den gegebenen Bedingungen und sichere Arbeitsplätze, sagte der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber am Mittwoch. Betriebsbedingte Kündigungen seien zudem bis Ende 2016 ausgeschlossen. Weil Bochum die Vereinbarung abgelehnt hat, sind dort betriebsbedingte Kündigungen ab Anfang 2015 möglich. Opel will die Produktion dort Ende 2014 auslaufen lassen.

Der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel kritisierte am Mittwoch in Bochum die Opel-Strategie der IG Metall. Ob mit der angedrohten Schließung des Bochumer Werks andere Standorte dauerhaft gesichert werden könnten, müsse sich erst zeigen. Einenkel warf Gewerkschaft und Gesamtbetriebsrat erneut vor, die Verhandlungen mit dem Management über die Köpfe der Bochumer Belegschaft und ihrer Vertreter hinweg geführt zu haben. Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug wies die Vorwürfe scharf zurück. »Einenkel verschweigt schlichtweg die Tatsache, dass es ohne die Solidarität der anderen Standorte unter dem gemeinsamen Dach der IG Metall niemals Verhandlungen überhaupt zur Zukunft des Standorts Bochum gegeben hätte«, sagte er am Mittwoch in Rüsselsheim.

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