Ein bisschen korrupt geht noch

Kritik an Regierungsplänen gegen Bestechlichkeit im Gesundheitssystem

Mit neuen gesetzlichen Regelungen will das Bundesgesundheitsministerium gegen Bestechlichkeit unter Ärzten, Apothekern, Pharmaherstellern und anderen Leistungserbringern vorgehen. Einige Akteure des Gesundheitssystems finden die Pläne zu lasch.

53 000 Fälle von Fehlverhalten listet ein Bericht des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für die Jahre 2010 und 2011 auf, zusammengetragen von Kassen, die sich freiwillig dazu verpflichtet haben. Dazu zählen Abrechnungsbetrug, Klinikeinweisungen gegen Bares, die Annahme von Geschenken oder Gefälligkeiten der Hersteller für das Verordnen bestimmter Medikamente, die Fälschung von Arzneien, das Zuschanzen von Patienten, umstrittene Anwendungsbeobachtungen bei Patienten, die neue Mittel erhalten und meistens nichts davon wissen, dass die Industrie ihrem Arzt dafür schon mal einige Hundert Euro zahlt, sowie andere einträgliche Geschäfte. Nicht alle Verdachtsfälle erwiesen sich tatsächlich als Betrug, wenden Gesundheitsministerium, Ärztekammer, Hersteller ein, die ihre Kollegen schützen wollen. Das tatsächliche Ausmaß der Korruption ist unglaublich groß, finden Transparency International, die demokratischen Ärztin...


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