Normalisierung in Mali

Übergangs-Regierungschef Cissoko besucht Gao

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Gao/New York (AFP/epd/nd). Malis Übergangspremier hat am Donnerstag die Stadt Gao im Nordosten des Landes besucht. Dort wurde er von zivilen und Militärvertretern empfangen, darunter auch französische Offiziere. Cissokos Besuch in Gao war der erste eines Regierungschefs in der Stadt seit Beginn des Konflikts im Land vor mehr als einem Jahr. Cissoko dankte den Franzosen für ihren Einsatz gegen bewaffnete Islamisten in seinem Land und erklärte, sein Volk werde Frankreich »für immer dankbar« sein.

Mit Blick auf die Präsenz der französischen Armee in Mali forderte Cissoko die Truppen auf, »diesen Weg weiterzuverfolgen«. Am Montag hatte die französische Armee knapp mit dem Abzug aus dem westafrikanischen Land begonnen. Frankreichs Präsident François Hollande hatte angekündigt, dass die Zahl der derzeit rund 4000 Soldaten in dem westafrikanischen Land bis Juli halbiert werden solle.

Im März 2012 hatten unzufriedene Soldaten die Regierung in Bamako gestürzt. Daraufhin hatten Tuareg-Rebellen und Islamisten innerhalb weniger Tage den Norden des Landes in ihre Gewalt gebracht. In den folgenden Wochen vertrieben die Islamisten die Tuareg-Rebellen aus den wichtigsten Städten und riefen die Scharia aus. Frankreich griff im Januar militärisch in Mali ein.

Nach Angaben von Menschenrechtlern sind zwei Angehörige der Tuareg-Minderheit nach Folterungen in der Haft gestorben. Die zwei Männer seien am 15. Februar in Léré bei Timbuktu festgenommen und der Unterstützung von Islamisten beschuldigt worden, erklärte die Organisation »Human Rights Watch« mit Hauptsitz in New York am Donnerstag.

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