»Moralische Hegemonie«

Daniel Cohn-Bendit

  • Gerhard Hanloser
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Schämt Euch«-Rufe hallten am Sonnabend den Ehrengästen entgegen, die in Stuttgart bei der Theodor-Heuss-Preisverleihung an den Grünen Europa-Politiker Daniel Cohn-Bendit teilnahmen. Bei seiner Dankesrede gab der zurück: »Kritisiert mich für das, was ich geschrieben habe, bis zu meinem Tod - aber jagt mich nicht für etwas, was ich nicht getan habe.«

Worum geht es? Cohn-Bendit fällt seine 68er-Vergangenheit auf die Füße. Die damalige Symbolfigur erzählte 1975 in dem Buch »Der große Basar« ausführlich von seinen Erfahrungen in einem Frankfurter Kindergarten. Darin fallen auch folgende Worte: »Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme. Ich habe sie gefragt: ›Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr mich ausgewählt und nicht andere Kinder?‹ Aber wen...


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