Vivantes muss Flüchtlinge aufnehmen

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(epd). Der Berliner Senat hat erstmals die Nutzung eines Gebäudes als Unterkunft für Flüchtlinge erzwungen. Nach einem Medienbericht wurde der landeseigene Krankenhauskonzern Vivantes angewiesen, ein leerstehendes Verwaltungsgebäude der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Reinickendorf zur Verfügung zu stellen. Dort sollen etwa 200 Flüchtlinge untergebracht werden.

Wegen des anhaltenden Zustroms von Flüchtlingen nach Deutschland fehlen in Berlin Hunderte von Plätzen in Unterkünften. Laut Berliner Sozialverwaltung sind derzeit in den Not- und Gemeinschaftsunterkünften der Stadt 5480 Plätze für Asylsuchende vorhanden, die mit 5612 Menschen überbelegt sind, heißt es in dem Bericht. Sozialsenator Mario Czaja (CDU) rechne mit einer weiteren Verschärfung der Lage in diesem Jahr.

Die Situation sei so, dass 1000 zusätzliche Plätze für Asylbewerber benötigt würden, um alle Menschen unterzubringen, die nach den Prognosen des Bundes noch erwartet werden, sagte Czaja. Zudem müsse für weitere 1.100 Menschen, die derzeit in Notunterkünften wohnen, eine langfristigere Lösung gefunden werden.

Czaja hatte wiederholt angekündigt, dass er wegen der fehlenden Kooperationsbereitschaft in einigen Bezirken, Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, auch zur Beschlagnahmung als letztem Mittel greifen werde. Davon wolle die Sozialverwaltung im konkreten Fall aber nicht sprechen, heißt es. Vivantes sei lediglich aufgefordert worden, eines ihrer ehemaligen Verwaltungsgebäude zur Verfügung zu stellen.

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