Verteidigungslinien

Von René Heilig über die Brandstiftung im Kopenhagener »Freiheitsmuseum«

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Beweise sind eindeutig: Es war Brandstiftung. Wer das Kopenhagener »Freiheitsmuseum« auf diese Weise angegriffen hat, kann man bislang nur vermuten. Ahnungen, dass Neonazis auf diese Weise die Erinnerung an den dänischen Widerstand gegen die faschistische Besetzung vernichten wollten, sind gewiss nicht gewagt. Hierzulande haben sie Sprengsätze gegen die Wehrmachtausstellung gezündet.

Wer sich ein wenig mit dem Innenleben der NSU-Terrortruppe beschäftigt, weiß - auch wenn die staatlichen Ermittler dieses Thema vehement vermeiden - um die Internationalität rechtsextremer Terrornetzwerke. Dänemark ist dabei sogar ein wichtiger Knoten. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich die zuständigen Behörden schon kümmern würden. Das Vertrauen - so es je berechtigt war - ist dahin. Auch die Vorstellung, dass der Prozess gegen Zschäpe & Helfer eine ebenso aufklärerische wie abschreckende Funktion erfüllen könnte, ist naiv. Nicht nur angesichts der mehrfach bewiesenen bescheidenen Qualitäten der damit betrauten Justiz.

Die Abwehr rechter Gefahren - und die beginnen beim Verharmlosen - ist ohne die vielen regionalen Bündnisse nicht zu leisten. Am Mittwoch stellten sich überall in Deutschland Menschen den Neonazi-Kolonnen in den Weg. Der Erfolg der Antifaschisten kann helfen, politische Verteidigungslinien gegen Rechts quer durchs Land zu ziehen und mit denen in Nachbarländern zu verbinden. Bevor Terrorbrand weiter um sich greift.

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