Keiner will es gewesen sein

Im Prozess um den Tod von Jonny K. weisen Angeklagte sich gegenseitig die Schuld zu

Peter Kirschey berichtet aus Berliner Gerichtssälen
Peter Kirschey berichtet aus Berliner Gerichtssälen

Es ist der erste Tag des Prozesses um den Tod des 20-jährigen Jonny K. an den Rathauspassagen am 14. Oktober 2012. Angeklagt sind sechs junge Männer zwischen 19 und 24 Jahren, der Gerichtssaal 500 im Moabiter Kriminalgericht ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Angeklagten mit ihren Verteidigern, ein Massenandrang der Medien, im Zuschauerraum Freunde des Getöteten und Angehörige der Schläger, die den Angeklagten aufmunternd zuwinken. Als Nebenklägerin tritt Tina K. auf, die Schwester von Jonny. Sie sucht den Blickkontakt zu den Männern, die ihren Bruder getötet haben, doch die scheuen sich, der Schwester des Opfers in die Augen zu schauen.

Das Gericht kommt schnell zur Sache, kein Geplänkel im Vorfeld. Die mutmaßlichen Täter wollen alle aussagen und lassen über ihre Verteidiger Erklärungen verlesen. Als erster spricht Onur U. über seinen Anwalt. Er hatte sich bis zuletzt in der Türkei versteckt gehalten und war erst im A...


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