Merkels Biografie-Gipfel

Mittendrin statt nur dabei: Ein Buch über die Kanzlerin sorgt für Schlagzeilen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd). Eigentlich sollte es für Angela Merkel am Dienstag um große Fragen gehen: um die älter werdende, schrumpfende Gesellschaft in Deutschland. Die Regierung machte Wahlkampf auf dem »Demografiegipfel« in Berlin.

Für ebenso großes Interesse freilich sorgte »Das erste Leben der Angela M.«. Während die Kanzlerin sich dem demografischen Wandel widmete, erschien ein Buch der Journalisten Günther Lachmann und Ralf Georg Reuth, die meinen, es sei die Biografie Merkels, die im Lichte ihrer Erkenntnisse als eine mit bisher verheimlichter Wandlung gelten müsse.

Merkels DDR-Leben habe bisher »im Vagen« gelegen, die Autoren könnten belegen, dass die heutige Kanzlerin »dem DDR-System näher war als bislang bekannt«. Und dann taucht da noch Merkels »Wende von der Reformkommunistin« zur CDU-Politikerin auf. Reformkommunistin? Rudolf Walther hat ein »aus öder Stasi-Prosa und Zeitzeugenvermutungen gezimmertes Merkel-Porträt« gelesen und fragt: Warum erscheint es im Wahlkampf, aus der Feder zweier Springer-Journalisten? Die Kanzlerin hat andere Fragen beantwortet - in Springers »Bild«. Welche Rolle sie bei Jugendpartys spielte? Sie sei »die Bardame« gewesen. »Wir haben dann immer Kirsch-Whisky oder Kirsch-Wodka, nee Wodka, Kirsch-Wodka gab es.«

Weiterlesen:

Eine Reformkommunistin im Kanzleramt?
Neues Buch über Angela Merkel: Futter für die konservative Opposition in der Union

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal