Tabuthema trotz höchster HIV-Rate

In Südafrika wird der Kampf gegen Aids nach langer Zeit der Vernachlässigung inzwischen von der Regierung ernst genommen

  • Markus Schönherr, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es gibt Hoffnung: Die Zahl der Aids-Todesfälle konnte in Südafrika in den letzten drei Jahren dank Initiativen der Regierung und neuer Forschungsergebnisse gesenkt werden. Das ist bitter notwendig, denn im Land am Kap leben schätzungsweise fünf Millionen HIV/Aids-Infizierte - die höchste Zahl weltweit.

Mit Ruhm hat sich die südafrikanische Regierung in den vergangenen Jahren in Sachen Aids-Bekämpfung oft nicht bekleckert. Das scheint sich nun zu ändern. Ende April hatte Gesundheitsminister Aaron Motsoaledi ein neues HIV-Medikament vorgestellt, das südafrikanische Medien als »Wunderpille« lobten. Erstmalig im südlichen Afrika vereint das neue Medikament bis zu fünf Pillen in einer Kapsel. Die soll nicht nur die Lebensqualität steigern, sondern auch Wechselwirkungen vorbeugen und günstiger sein. Um die Versorgung zu garantieren, beauftragte die Regierung drei verschiedene Pharmakonzerne mit der Produktion. Vorrangige Patienten seien jene, die an der tödlichen Kombination von Aids und Tuberkulose leiden, Schwangere und stillende Mütter.

Momentan erhalten 1,9 Millionen Südafrikaner antiretrovirale Medikamente, doch bis 2015 soll sich die Zahl auf drei Millionen steigern. Dies ist im neuen Strategieplan festgehalten, den das Nati...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.