Paris greift in Niger ein

Reaktion auf Doppelanschlag von Extremisten

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach dem Doppelanschlag auf eine Uranmine und ein Militärcamp im afrikanischen Staat Niger haben französische Spezialkräfte eingegriffen, um eine Geiselnahme zu beenden.

Paris/Niamey (dpa/AFP/nd). Bei dem Einsatz am Freitagmorgen seien mindestens zwei Terroristen getötet worden, sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian in Paris. Der nigrische Präsident Mahamadou Issoufou habe zuvor um Unterstützung für seine Truppen gebeten. Bei den Anschlägen am Donnerstag waren mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen.

Zu den Attacken hat sich die Gruppe des berüchtigten Islamisten Mokhtar Belmokhtar bekannt. Der Algerier, genannt der »Einäugige«, habe die Angriffe direkt beaufsichtigt, berichtete die mauretanische Webseite »Al-Akhbar« am Freitag. An Planung und Ausführung der Anschläge seien seine Gruppe »Die mit Blut unterzeichnen« und die »Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika« beteiligt gewesen. Belmokhtar wird auch eine blutige Geiselnahme in einer algerischen Gasförderanlage zugeschrieben, bei der im Januar Dutzende Menschen starben. Nach den jüngsten Angriffen haben die Anhänger des Islamisten mit weiteren Anschlägen im westafrikanischen Niger gedroht. »Wir werden weitere Operationen ausführen«, erklärte die Gruppe »Die mit Blut unterzeichnen« am Freitag. Sie würden den Krieg auf Niger ausweiten, falls das Land nicht seine »Söldnertruppen« aus Mali abziehe. Zudem drohte sie mit Angriffen auf Frankreich und andere Länder, die am Einsatz dort beteiligt sind.

Frankreich hatte Anfang Januar Truppen nach Mali geschickt, um einen Vormarsch islamistischer Rebellen zu stoppen.

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