Im Spiel lebt alle Hoffnung

Bayern München, das Geld, die Kunst und ein Brief von Ibsen

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

In Samuel Becketts Stück »Endspiel« ist das Ziel aller Kraftaufbietung: zu scheitern. Immer weiter und immer wieder. Allerdings mit einer lebenserhaltenden Steigerung: Das jeweils nächste Mal gilt es, besser zu scheitern. Der FC Bayern München schien in den letzten Jahren zum Perfektionisten Beckett'scher Philosophie zu werden, das Herz des Vereins schien geradezu narzisstisch am Vergeblichen zu hängen. Seit Samstag: vorbei.

Wieder rauschte der Eventwind, als sei er die Bewegung der Welt. Ja, er ist für die Stunden des Champions-League-Finales diese Bewegung gewesen. Obwohl doch auch der Spitzenfußball unablässig offenbart: Die Arroganz des Ökonomischen hat keine Scheu mehr vor der eigenen Hässlichkeit, der Kapitalismus begibt sich nicht mal mehr an den Schminktisch, er betritt unverstellt die Märkte. Solche Schamlosigkeit kann sich der Profit leisten - und just im deutschen Fußball hat besagte Nacktheit wirtschaftliche...


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