»Reproduktion steckt immer in der Krise«

In Krisenzeiten wird vor allem im Sozialen gespart - Ein queerfeministisches Bündnis fordert in Frankfurt eine Revolution der Fürsorgearbeit

Geld für Banken, aber nicht für Krankenhäuser - Menschen lassen sich nicht immer effizienter pflegen, kritisiert ANJA BLUME, Aktivistin der queerfeministischen Mobilisierung für Blockupy, im nd-Gespräch. Ihre Gruppierung ist Teil der Proteste in Frankfurt gegen die EU-Krisenpolitik.

nd: Sie haben für heute in Frankfurt zu einer Care-Revolution aufgerufen. Eine Revolution in zwei Tagen?
Blume: Nein, die Forderung nach einer Care-Revolution geht über Frankfurt hinaus. Wir brauchen sehr starke Veränderungen, um das zu ermöglichen, was so Care genannt wird.

Und Care bedeutet...?
Care fasst einerseits Pflege- und Fürsorgetätigkeiten zusammen. Andererseits bedeutet Care auch, sich um etwas sorgen. Diese Selbst- und Fürsorge - für Haushalt, Kinder und andere Familienangehörige - ist eine Arbeit, die nie aufhört. Da gibt es weder Urlaub noch Streik.

In Ihrem Aufruf sprechen Sie von einer Reproduktionskrise. Was hat die mit Blockupy und der EU-Krisenpolitik zu tun?
Reproduktion steckt immer in der Krise. Es gibt nie genug Geld für Schulen, Jugendzentren, Krankenhäuser. In der Krise verschärft sich das noch mal. Dann reicht es nicht mehr für das Notwendigste. Die Politik aber kümmert sich h...



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