Türken helfen nach der Flut beim Aufräumen

30 junge Freiwillige aus Berlin wollten eigentlich bereits Sandsäcke in Wittenberge füllen

  • Marina Mai
  • Lesedauer: 2 Min.

»Das sind krasse Bilder. Wenn man vor dem Fernseher sitzt, ist man echt fassungslos, das ist ja fast vor der Haustür,« sagt Jale Isikli aus Berlin zum Hochwasser in Wittenberge.

Er gehört dem Jugendverband der Türkischen Gemeinde an und für ihn ist klar: »Wir müssen da helfen. Den Menschen an der Elbe steht das Wasser buchstäblich bis zum Hals.« 30 Freiwillige aus dem Türkischen Jugendverband wollten eigentlich schon am Mittwoch nach Wittenberge fahren und dort Sandsäcke füllen. Ein Berliner Baumarkt hatte ihnen Schippen spendiert, die Bahntickets waren gekauft.

Doch am späten Dienstagabend kam der Anruf des Krisenstabs in der Prignitz. Es seien keine Sandsäcke mehr zu befüllen, hieß es. Ob die jungen Türken aus der Bundeshauptstadt ihre Hochwasserhilfe vielleicht um eine Woche verschieben könnten? Da werde jede Hand gebraucht, um aufzuräumen.

Hilmi Kaya Turan, Vizevorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, sagt: »Wir halten den Kontakt mit der Stabsstelle. Sobald die Elbe es zulässt, mit dem Aufräumen in Wittenberge zu beginnen, starten wir unter unserer Mitgliedschaft einen erneuten Hilferuf und werden dort helfen.«

Zur Türkischen Gemeinde in Deutschland gehört der Türkische Bund Berlin-Brandenburg. In diesem Bund, der sich als überparteilicher Dachverband versteht, sind gegenwärtig 30 Organisationen und 75 Einzelmitglieder zusammengeschlossen.

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