Das war's!

Sportdirektor Christian Beeck verlässt Energie Cottbus - vor allem wegen Trainer Rudi Bommer

  • Jörg Soldwisch, SID
  • Lesedauer: 2 Min.
Am Montag beginnt Energie Cottbus ohne Christian Beeck mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Der Sportdirektor verlässt den Klub nach Unstimmigkeiten mit Coach Rudi Bommer, der den internen Machtkampf gewonnen hat.

Eine Trennung mit Ansage: Wenn Fußball-Zweitligist Energie Cottbus an diesem Montag wieder ins Training einsteigt, wird Sportdirektor Christian Beeck nicht mehr am Seitenrand stehen. Der ehemalige Profi kehrt den Lausitzern nach nur einem Jahr angeblich »aus persönlichen Gründen« den Rücken, doch das ist nur die halbe Wahrheit. Beecks Arbeit und seine mitunter nassforsche Art wurden intern zunehmend kritisch gesehen, zudem wurde ihm der interne Machtkampf mit Trainer Rudi Bommer zum Verhängnis. Durch Beecks Rückzug geht Bommer nun gestärkt und mit neuer Machtfülle in die kommende Saison, denn er wird einen Teil der Sportdirektor-Aufgaben übernehmen.

Von den Unstimmigkeiten zwischen den leitenden Angestellten war in der Pressemitteilung des Klubs nichts zu lesen. »Wir bedanken uns für die Einsatzbereitschaft von Christian Beeck, wünschen ihm privat und beruflich alles Gute«, so Präsident Ulrich Lepsch. Beeck selbst bedankte sich laut offizieller Sprachregelung für das in ihn gesetzte Vertrauen und meinte: »Mir war wichtig, die vorbereiteten Transfers noch ordnungsgemäß zu begleiten und zum Abschluss zu bringen.«

Doch das Vertrauen in den 41-Jährigen war am Ende arg geschrumpft. Der anhaltende Misserfolg der Nachwuchsmannschaften (U23 und U19 verpassten den Klassenerhalt) wurde zum Teil Beeck angekreidet. Hinzu kam das schwierige Verhältnis zu Coach Bommer, mit dem er in vielerlei Hinsicht nicht auf einer Wellenlinie gefunkt hat, was sich schließlich auch bei der Transferpolitik bemerkbar machte. Beeck wollte dem Vernehmen nach vor allem auf talentierte Nachwuchsspieler setzen, während sich Bommer intern für erfahrene Profis aussprach.

Bereits im April hatte es wegen der Spannungen Spekulationen über das bevorstehende Aus von Beeck bei den Lausitzern gegeben. Damals hatte der Sportdirektor aber noch dementiert: »Es gibt keine Veranlassung, den Job an den Nagel zu hängen. Rudi und ich sind beide gallig darauf, die Planungen für die neue Saison voranzutreiben.«

Bislang hat Energie in Offensivspieler Charles Takyi, Abwehrspieler Mateo Susic und Torhüter Robert Almer drei neue Spieler verpflichtet, zudem wurde der bislang ausgeliehene Wolfsburger Michael Schulze fest verpflichtet. In Stürmer Erik Jendrisek steht der nächste Neuzugang praktisch fest, der slowakische Nationalspieler muss am Montag nur noch den Medizincheck bestehen. Zukünftige Transfers werden Bommer und Geschäftsführer Normen Kothe abwickeln. Beide teilen sich fortan die Sportdirektor-Aufgaben, diese Lösung ist langfristig angelegt.

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