Der Ankündigungspräsident

Barack Obama hat wichtige Themen, aber wenig politische Durchsetzungskraft

  • Reiner Oschmann
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Von der Siegessäule bis zum Brandenburger Tor, nur wenige Meter, kann in fünf Jahren viel passieren. Auch Barack Obama spürt das. 2008 im Juli: 200 000 Menschen hören die 26-minütige, ohne Übersetzung vorgetragene Rede. Sie erleben einen Anwärter aufs Weiße Haus, der die Welt im Blick hat und nicht nur durch die Washingtoner Brille sieht. Genau darauf hatten die vielfach jungen, hörbar sensibilisierten und erkennbar problembewussten Zuhörer gewartet.

Und heute? Obama ist zum 50. Jahrestag von Kennedys berühmter Rede in Berlin, wieder Hauptstadt des geeinten Landes. Der 44. Präsident, knapp 52, ist der erste Afroamerikaner in diesem Amt, und wieder einmal wird er seinem Ruf als begabter Redner gerecht. Und er beweist Gespür für große, drängende Themen - Atomabrüstung und Klimawandel, Terrorismus und soziale Gerechtigkeit. Doch wieder einmal nährt Obama auch den Eindruck, Weltmeister politischer Ankündigungen und schwach bei ihr...


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