Eine »vertrackte« Geschichte
Gefangenentheater: »Wallensteins Lager« in der Justizvollzugsanstalt Tegel
Ein Lager ist nicht nur ein Ort, sondern auch ein Zustand. Ein »geschützter Raum«, der - je nachdem - einen Ausbruch oder einen Einbruch verhindern soll. Oft auch beides zugleich. Das Heerlager des Generals Wallenstein, des »Friedländers« im dreißigjährigen Krieg, steht kurz vor der Schlacht. Man wartet, dass es endlich losgeht. Aber vor allem wartet man, dass die Zeit vergeht. Manchem wird sie zu lang, dann sinnt er auf Ausbruch. So wird das Lager endgültig zum Gefängnis.
Das ist dann jenem Lager sehr ähnlich, das die Gefangenen hier in der Justizvollzugsanstalt Tegel so genau kennen und von dem Dostojewski in seinen »Aufzeichnungen aus dem Totenhaus« schrieb: »Bei der Arbeit war man stets unter Bewachung, zu Hause mit zweihundert Schicksalsgenossen und niemals, niemals allein!«
Einige der Schauspieler sind schon seit über zehn Jahren beim Theaterprojekt »aufBruch Kunst Gefängnis Stadt« dabei, das nun im Hof des Hauses ...
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