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Kranke Ideen

Andreas Fritsche zur absurden Platzeck-Nachfolgediskussion

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) war politisch angeblich schon oft am Ende und er regiert immer noch. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) soll nun mal wieder aus gesundheitlichen Gründen verzichten. Bei jedem Schnupfen wird ihm das von interessierter Seite angeraten.

Tatsächlich war er mit einem Hörsturz vor sieben Jahren das letzte Mal ernsthaft krank - für einen 59-Jährigen eine beachtliche Bilanz. Natürlich darf Platzeck seinen Schlaganfall jetzt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Er sollte sich unbedingt schonen. Zurücktreten muss er nicht unbedingt. Platzeck sollte hier auf seine Ärzte hören, nicht auf Journalisten.

Auf jeden Fall verbietet es sich, von einem frisch aus der Klinik entlassenen Patienten zu verlangen, er solle seine Arbeit aufgeben. Jeder Mensch hat das Recht, in Ruhe gesund zu werden. Die Verwaltungsmaschine läuft auch mal ein paar Wochen ohne den Chef. Es gibt einen Stellvertreter und extra für die Probleme am Großflughafen Schönefeld einen Staatssekretär. Vielleicht muss Platzeck sein Amt ja wirklich bald aufgeben. Vielleicht übt er es jedoch noch viele Jahre aus. Das ist reine Kaffeesatzleserei.

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