Staatsanwalt schützt Schredderer

Keine Ermittlungen gegen Vernichter von NSU-Akten

Empörung über die NSU-Verbrechen? Die gab es gestern. Heute sind Waschlappen mit Terroristenporträts Kunst, Nazikumpane im Zuhörerraum des Erfurter NSU-Untersuchungsausschusses normal und Geheimdienstaktenschredderer haben auch keinen Stress mehr mit dem Staatsanwalt.

20 mal 17 Zentimeter sind die Waschlappen groß. Auf ihnen verewigt sind die Gesichter der mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe. Das ist Kunst. Jedenfalls sagt das der Düsseldorfer Künstler Holger Kurt Jäger. Waschlappen mit Gesicht sind sein Stil. Er hat so auch schon Hitler, Bin Laden, Gaddafi oder Korea-Kim mit Öl auf Frottee verewigt. Die drei NSU-Waschlappen werden derzeit in einer Galerie in Rüttenscheid ausgestellt, bestaunt und unterschiedlich beurteilt.

Eindeutig beurteilt hat dagegen die Staatsanwaltschaft Köln die Aktenschredderei im Bundesamt für Verfassungsschutz. Just an dem Tag im November 2011, an dem die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zur Mörderzelle des Nationalsozialistischen Untergrundes übernahm, wurden in der Kölner Geheimdienstzentrale Akten vernichtet, die einen unmittelbaren Bezug zum NSU gehabt haben sollen. Das bestreitet zwar der vom Bundesinnenminister einge...


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