Wilder Streik der Migrantinnen

Vor 40 Jahren traten Arbeiterinnen von Pierburg in den Ausstand - ein Buch versammelt Zeitzeugen und Dokumente

Eine Mark mehr Lohn und die Abschaffung der Leichtlohngruppe lauteten die zentralen Forderungen eines Streiks, der vor 40 Jahren die damalige Linke jenseits aller Differenzen mobilisierte. Es waren überwiegend migrantische Frauen, die im August 1973 bei der Autozubehörfirma Pierburg in Neuss in den Arbeitskampf traten, ohne auf die Gewerkschaftsbürokratie zu warten - und Erfolg hatten. Dabei hatte der im Nationalsozialismus wie in der BRD erfolgreiche Unternehmerpatriarch Alfred Pierburg die streikenden Frauen hart bekämpft. Unterstützt wurde er dabei vom Neusser Polizeipräsidenten Günther Knecht, der die Knüppeleinsätze mit dem Satz »Wilder Streik, das ist Revolution« rechtfertigte.

Das Zitat wurde zum Titel eines Dokumentenbandes über den Streik, das der damalige oppositionelle Betriebsrat Dieter Braeg jetzt herausgab. Er stellt darin zahlreiche zeitgenössische Berichte ü...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.