Eudämonischer Realismus
Friedrich Dieckmann über den Barockarchitekten Pöppelmann
Wer die Schriften Friedrich Dieckmanns kennt, weiß, dass er nicht zur Euphorie neigt. Wenn der Berliner Publizist aber den Architekten am Hofe August des Starken und Baumeister des Dresdner Zwingers einen »genialen Schöpfer« nennt, ist das Urteil auf die Unze abgewogen. Der Bekanntheitsgrad von Daniel Matthäus Pöppelmann steht freilich im krassen Gegensatz zur Bedeutung jener barocken Architektur in Sachsen, zu der er die Entwürfe lieferte. Das zu erläutern, ist Friedrich Dieckmann, der einerseits ausgewiesener Architekturkritiker ist, und andererseits prägende Kindheitsjahre in Elbflorenz verbrachte, genau der richtige Cicerone. Nach Richard Wagner, über den er soeben den Band »Das Liebesverbot und die Revolution« im Insel-Verlag veröffentlichte, ist Pöppelmann die zweite Gestalt der Dresdner Geschichte von singulärer Gestaltungskraft, über die Friedrich Dieckmann nun in Buchform reflektiert.
In dem fulminanten Essay »Pöppelm...
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