Vergöttert, entzaubert

Die Dokumentation »We Steal Secrets« von Alex Gibney geht mit der Enthüllungsplattform Wikileaks ins Gericht

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat dem Regisseur Alex Gibney gründlich die Tour vermasselt. Am Donnerstag startet in den Kinos Gibneys Dokumentarfilm »We Steal Secrets«, in dem der US-Amerikaner den menschlichen Schwächen, ja Makeln der Macher der Enthüllungsplattform Wikileaks nachspürt. Der Film, der mit dem Wikileaks-Gründer Julian Assange hart ins Gericht geht, hätte noch vor wenigen Wochen auf sehr fruchtbaren Boden fallen oder schlimmstenfalls freundliches Desinteresse provozieren können. Schließlich hatte die Plattform längere Zeit keinen Coup zu verkünden, Assange sind wegen des Zwangsaufenthalts in der Londoner Botschaft von Ecuador die Hände gebunden. Die erdumspannende Begeisterung für den Rebellen mit den weißen Haaren hatte ein Langzeittief erreicht.

Doch dann kamen Edward Snowden und seine Enthüllungen über die weltweiten Abhörpraktiken verschiedener Geheimdienste. Schlagartig wurde dadurch die Rel...


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