Das Verursacherprinzip

Simon Poelchau über die Studie des Bündnisses »Steuer gegen Armut«

  • Lesedauer: 2 Min.

Europa ist nicht abgeschottet von der Welt. Also hat seine Krise nicht nur verheerende Auswirkungen in Ländern wie Spanien, Griechenland, Italien, Irland und Portugal. Wie die Studie des Bündnisses »Steuer gegen Armut« zeigt, leiden auch die Entwicklungsländer an den Auswirkungen der europäischen Rezession. Diese Entwicklung wirkt der Erreichung der UN-Millenniumsziele entgegen. Denn die oberste Aufgabe ist es immer noch, weltweit Hunger und extreme Armut zu bekämpfen. Doch dafür braucht man die entsprechenden Mittel, gerade in Zeiten, in denen dieses Ziel wieder weiter in die Ferne rückt. Die Forderung des Bündnisses, hierfür zumindest einen Teil der Einnahmen aus der geplanten Finanztransaktionssteuer zu verwenden, hat einen gewissen Charme. Nicht nur, weil die durch die Finanzwelt verursachte Eurokrise negative Auswirkungen auf die Entwicklungshilfe hat, wie Oxfam und Co. argumentieren. Schließlich haben viele Finanzspekulationen direkt Auswirkungen auf die Ärmsten der Armen. Besonders ist da die Spekulation auf Lebensmittel zu nennen, die gleichzeitig Lebensmittel in vielen Teilen der Welt fast unbezahlbar macht und dann wieder die Preise für Agrarprodukte in den Keller rasen lässt, wodurch viele Kleinbauern des globalen Südens schnell in extreme Armut geworfen werden.

Zur Bekämpfung der Armut die Verursacher heranzuziehen, ist deswegen nicht nur sinnvoll, sondern auch legitim. Die Finanztransaktionssteuer ist da wenigstens ein Anfang.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal