Lebensadern verstopft

Ver.di will Tarifvertrag für Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes

Auf deutschen Flüssen stauen sich Güterschiffe, weil ver.di die Schleusen dicht macht. Die Gewerkschaft streikt gegen eine Umstrukturierung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, bei der tausende Arbeitsplätze und die Sicherheit der Schleusen gefährdet seien.

Braun und beige erstrahlt die Schleuse Duisburg-Meiderich in der frühen Abendsonne. Rentner radeln vorbei. Vögel zwitschern. 23 000 Schlepper mit 17 Millionen Tonnen Fracht passieren dieses Hubportal auf dem Rhein-Herne-Kanal jährlich. Heute keins. Am Zaun hängt ein Plakat: »Streik«. Für die ver.di ist die Schleuse Meiderich schlicht ein Nadelöhr auf einer Bundeswasserstraße mitten im Ruhrgebiet, auf der sich am Dienstag fast hundert Schiffe stauten. »WSV muss bleiben. Tarifvertrag jetzt«, ist auf zwei großen Transparenten zu lesen.

WSV ist das Kürzel für Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Die dem Verkehrsministerium untergeordnete Behörde verwaltet die Bundeswasserstraßen, darunter 7500 Kilometer Binnenwasserstraßen mit 450 Schleusen. Viele von ihnen sollen nach bayerischem Modell künftig aus Leitzentralen ferngesteuert werden. Geplant sei, die WSV komplett umzubauen.

Ver.di sieht jeden vierten der 12 000 Ar...


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