Spott und Lässigkeit sind männlich

BLOGwoche

  • Lesedauer: 2 Min.

Mit der die Sprache erfassenden Gender-Ideologie beschäftigt sich diese Woche auf Wirtschaftswoche.de die Autorin Bettina Röhl. Jene Ideologie sei »in Wahrheit ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit«, zudem »größenwahnsinnig«, »grausam« und »unmenschlich«, »widernatürlich, verfassungsbrechend und kriminell«. Sie sei »die schmutzige Fantasie von einer kleinen Clique von Extremistinnen, die von der Frauenweltherrschaft, gemeint ist ihre persönliche Weltherrschaft, träumen.« Anlass der Tirade ist die angebliche Entscheidung der Universität Leipzig, männliche Professoren ab sofort offiziell als »Herr Professorin« zu führen. In den Nachrichten müsste es zukünftig heißen: »Die Herr Bundespräsidentin nimmt die Herr Ministerin unter die Bundesflagge die Amtseid ab!« Man wolle ja aber »die Gender-Fanatiker, die ihre sowohl den Mann als auch die Frau verachtende Ideologie gegen das Grundgesetzes in das deutsche Gesetzesgefüge einbrennen wollen, nicht verspotten. Der Spott ist männlich und das geht schon mal gar nicht«, ätzt Röhl weiter.

Und haben die Männer denn nicht »lässig akzeptiert, dass der Plural in der deutschen Sprache sowieso durch den Artikel ›die‹ dargestellt wird: die Männer, die Frauen, die Kinder«? Selbst »die übelsten Biologisten« unter den Gender-Kämpfern können laut Röhl »die Tatsache nicht leugnen, dass das offenbar Böseste in der menschlichen Welt, das Testosteron, der Hoden, der Penis im Plural weiblich werden. Mindestens heißt es: die Testosterone, die Hoden und die Penisse«.

Mit dem Aus der Webseite Movie2k.to, die illegal Filme zum Streamen anbot, beschäftigt sich Jens Schröder auf meedia.de. Und mit den Massen an nun Heimatlosen Nutzern. Die Seite rangierte vor ihrem Verschwinden schließlich unter den beliebtesten Internetseiten überhaupt und hatte etwa so viel Publikum wie Spiegel Online oder Bild.de. Erster Profiteur der Seitenschließung ist die illegale Konkurrenz von Kinox.to, die im Webseiten-Ranking von Platz 32 auf Platz 24 kletterte. Die neu geschaffene Nachfolgeseite movie4k.to landete sofort nach Eröffnung auf Platz 67. Aus dem Nichts erreichte die Seite laut Meedia.de also in etwa so viele Nutzer wie Süddeutsche.de. Die legalen Alternativen profitierten allerdings scheinbar überhaupt nicht vom movie2k-Aus, laut Meedia.de verbesserten sie ihre Zahlen gegenüber den Vormonaten kein bisschen. So fiel Amazons lovefilm.de von Mai zu Juni sogar von Platz 396 auf 411 des Rankings, Maxdome belegte Platz 751 statt 774 und Videoload nur Rang 4078 statt 3952. Angesichts dieser Zahlen, die die Wirkungslosigkeit einzelner Seitensperrungen zeigen, da die Nutzer innerhalb weniger Tage auf andere Plattformen wechseln, wäre ein Strategiewechsel möglicherweise bedenkenswert.

Zusammengestellt von: Tobias Riegel

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