Höhere Mieten und Zweckentfremdung

Wohnen in Berlin (Teil 1)

Steigende Mieten, teure Modernisierungen, spekulativer Wohnungsleerstand, Zweckentfremdung und Abriss von Wohnraum sowie immer mehr Umwandlungen von Mietwohnungen in Eigentum - das sind die Erfahrungen der Berliner Mieter mit dem angespannten Wohnungsmarkt. Der Berliner Mieterverein (BMV) hat in den vergangenen Monaten mit seiner Aktion »IMMOWATCH« die Mieter nach ihren Beobachtungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Druck dort größer wird. Der BMV sieht sich in seinen wohnungspolitischen Einschätzungen bestätigt: »Jetzt heißt es handeln«, lautet sein dringender Appell an den Senat.

In den meisten Fällen müssen Mieter nach einem Umzug einen größeren Teil ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Miete aufbringen als zuvor. Bei 73 Prozent hat sich die Mietbelastung durch den letzten Umzug erhöht. In 10 Prozent der Fälle ist sie etwa gleich geblieben. Nur 17 Prozent konnten ihre Mietbelastung in der neuen Wohnung senken. Im Durchschnitt lag die Nettokaltmiete in der vorherigen Wohnung bei 6,15 Euro pro Quadratmeter, in der neu bezogenen hingegen bei 6,91 Euro. Im Schnitt stieg die Miete also bei Umzug um über 12 Prozent.

Bei den neu abgeschlossenen Mietverträgen liegt die Miete in 63 Prozent aller geschilderten Fälle über der ortsüblichen Vergleichsmiete, die nach dem Berliner Mietspiegel errechnet wird. Bei 51 Prozent wird die ortsübliche Vergleichsmiete um mehr als 10 Prozent überschritten, bei 34 Prozent liegt die neue Miete um mehr als 20 Prozent über dem Mietspiegel, und bei 9 Prozent wird sie sogar um me...


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