Stadtbären dürfen nicht in Bärenpark

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Die Stadtbären Maxi und Schnute bleiben in Berlin. Für einen Umzug in einen Bärenpark seien sie zu alt, teilte das zuständige Bezirksamt Mitte am Mittwoch zum Gutachten von Sachverständigen mit. Für einen Transport hätten die Bärinnen eine Narkose bekommen müssen. Die Experten schätzten dies laut Bezirksamt als Risiko ein. Auch Reisestress bleibe den betagten Bären erspart. Tierschützer hatten die Umsiedlung gefordert - die Haltung in dem engen Zwinger im Köllnischen Park sei nicht artgerecht. Bezirksstadtrat Carsten Spallek (CDU) kündigte an, dass das Gehege umgebaut werden soll.

Das Berliner Bärenbündnis zeigte sich betroffen und kündigte an, rechtliche Schritte zu prüfen. Bezirks- und Veterinäramt hätten versagt. Die Bärendamen könnten längst in einer Auffangstation leben, wenn der Bezirk zeitiger aktiv geworden wäre. Seit langem habe es entsprechende Angebote für eine artgerechte Unterbringung gegeben. Die Tiere seien verhaltensgestört und in einem miserablen Zustand. Das Bündnis sprach von Tierquälerei.

Bärenmutter Schnute ist mittlerweile 32 Jahre alt, Tochter Maxi 27. Die Anlage im Köllnischen Park wurde im August 1939 eröffnet, immer wieder lebten dort mehrere Exemplare als lebendige Wappentiere. Maxi und Schnute sind dort die beiden letzten Bären. Nachfolger soll es nicht mehr geben.

Die Tiere sollen mehr Platz bekommen. Die Tierschutzorganisation »Vier Pfoten« will nun trotz Enttäuschung die Umgestaltung des Mini-Zwingers unterstützen, wie es in einer Mitteilung hieß.

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