Gezielter Tabubruch

BLOGwoche

Eigentlich sollte man zum Fall Bushido nichts mehr sagen, schreiben, senden. Jedes Wort, jede Zeile über den Berliner Rapper und seinen seit Freitag, 19. Juli, indizierten Hass-Song wird sonst leicht Teil einer unfreiwilligen PR-Kampagne. Die »Bild« verhilft Bushido dazu, dass sein neuestes Lied, in dem er Politiker und Prominente mit dem Tod bedroht bzw. sie homophob beschimpft, noch öfter im Internet angeklickt wird. Dass man das Thema tiefgründiger behandeln kann, zeigte Fabian Elsäßer in seinem Kommentar im Deutschlandfunk, nachzulesen auf www.dradio.de. Die Debatte um Bushido habe »etwas Scheinheiliges: Ein deutscher Rapper vergreift sich absichtlich im Ton, schon bricht allerorten größtmögliche Empörung aus, und danach steht der Gescholtene erst recht im Rampenlicht. Nebenbei füllt es das Sommerloch doch ganz vortrefflich, vor allem für jene Portale und großflächig bebilderten Zeitungen, die von der ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.