Bei Unfall EU-weit Notrufnummer 112

Auto und Verkehr

  • Lesedauer: 2 Min.
Mit dem Auto im Urlaub in Europa. Es kracht. Und nun? Unfallbeteiligte sollte europaweit ein einheitliches Formular - den Europäischen Unfallbericht - benutzen. Dringend ist zu empfehlen, die EU-weit einheitliche Notrufnummer 112 zu speichern. Wie ist die Realität?

Nur knapp 20 Prozent (19,8 Prozent) der Autofahrer hätten den Europäischen Unfallbericht zur Hand, wenn es einmal krachen sollte. Jeder Zweite (50,9 Prozent) hat dieses Formular nicht dabei, weitere 17,2 Prozent wissen nicht, ob sie den Bericht in ihrem Auto mitführen. Die restlichen Antworten verteilen sich mit 5 Prozent auf »eher dabei« und 7,2 Prozent »eher nicht dabei«.

Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage im Juni unter 991 Anrufern beim Zentralruf der Autoversicherer. »Es gibt weiter zu viele Autofahrer, die sich ohne den Unfallerfassungsbogen ohne Not in Probleme bringen«, sagt e Birgit Luge-Ehrhardt, Sprecherin der GDV Dienstleistungs-GmbH, die in Hamburg den Zentralruf der Autoversicherer betreut. »Der Europäische Unfallbericht gehört in jedes Auto, besonders bei Fahrten ins Ausland.«

69 Prozent der Deutschen reisen laut deutschem Reiseverband bei mehr als fünftägigen Urlauben ins Ausland, mehr als die Hälfte davon (56 Prozent) mit dem Auto. »Im Fall des Falles«, so Luge-Ehrhardt, mache der europaweit einheitliche Bericht das Protokollieren eines Unfalles direkt vor Ort einfacher. In zwei inhaltlich identischen Teilen füllen die Unfallbeteiligten alles gemeinsam aus, unterschreiben den Bericht und tauschen die Durchschriften aus. Zusätzlich können Fotos der beteiligten Fahrzeuge, Namen und Anschriften von Unfallzeugen hilfreich sein. Luge-Ehrhardt: »Gerade bei der Regulierung von Auslandsunfällen messen Versicherungsgesellschaften dem Europäischen Unfallbericht große Bedeutung bei.«

Zudem empfahl sie allen Reisenden, die wichtigsten nationalen und internationalen Rufnummern von Polizei und Notfallhilfe in Handy oder Smartphone zu speichern oder aufzuschreiben. »Am einfachsten, aber noch weitgehend unbekannt, ist im Notfall der Anruf bei der EU-weit einheitlichen Notrufnummer 112, sie ist mehrsprachig besetzt und immer kostenfrei.«

Einen weiteren Tipp gibt die Hamburger Expertin Auslandsreisenden: »Nach wie vor ist es besser, bei einem Unfall im Ausland die «Grüne Karte» dabei zu haben. Sie enthält alle notwendigen Daten zum eigenen Versicherungsschutz und wird kostenlos von der eigenen Versicherung ausgestellt.« Verlangt wird sie weiterhin in den Ländern Albanien, Bosnien-Herzegowina, Iran, Israel, Marokko, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Russland, Serbien, Türkei, Tunesien, Ukraine, Belarus.

Dennoch ist nicht auszuschließen, dass es im Ausland zu Problemen kommt. Dazu gebe es mit den Schadenregulierungsbeauftragten, den jede Versicherung in einem EU-Mitgliedsland haben muss, kompetente Hilfe. Wer der jeweilige Beauftragte der gegnerischen Versicherung ist, kann nach dem Urlaub beim Zentralruf der Autoversicherer gebührenfrei unter 0800 250 26 00 erfragt werden; Anrufer aus dem Ausland wählen +49 40 300 330 300.

Weitere Infos: www.gdv-dl.de

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