... ond nah nix dun!

Stuttgarter Innenministerium lässt NSU-Untersuchungsausschuss abermals auflaufen

Über dem Eingang des Stuttgarter Innenministeriums und nachgeordneter Sicherheitsbehörden, die zur Aufklärung der NSU-Terrortaten verpflichtet wären, könnte der Leitspruch stehen: »Zuerscht amol a bissle denka. Ond nomol denka. Ond nah nix dun.«

Das mit dem Denken, nochmals Denken und dem sich anschließenden Nichtstun kann man auch schlicht mit dem Wort »hinhalten« benennen. Das scheint man in Stuttgart auch nach dem Regierungswechsel von Schwarz-Gelb zu Grün-Rot vor zwei Jahren bestens zu beherrschen. In aller Ruhe suchte man ein paar Akten raus, schickte sie mit Verzögerung nach Berlin und tat dann so, als habe man seine Pflichten erledigt.

Erstaunlicherweise sitzt die Koalition sogar den Unmut der eigenen Polizisten aus, die nach über sechs Jahren ergebnisloser Ermittlungen endlich wissen wollen, wer ihre Kollegin Michèlle Kiesewetter in Heilbronn hingerichtet und den Kollegen A. so schwer verletzt hat. Es heißt, der NSU ist es gewesen - möglich, wahrscheinlich sogar, doch was der Generalbundesanwalt mit seinem Bundeskriminalamt bislang über Motive und Helfer zusammengetragen und zur Anklage komprimiert hat, ist dürftig. Zudem deckt es sich so wenig mit den Ermittl...


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