Susanne Osthoff ist frei

Außenminister Steinmeier: In sicherer Obhut der deutschen Botschaft in Irak

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach mehr als dreiwöchiger Geiselhaft in Irak ist Susanne Osthoff wieder frei. Das bestätigten Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und der Bruder der Entführten, Robert Osthoff, am Sonntagabend.
Berlin (Agenturen/ND). Außenminister Steinmeier sagte in Berlin, die 43-jährige Susanne Osthoff sei in guter körperlicher Verfassung und befinde sich in der sicheren Obhut der deutschen Botschaft in Irak. Die Entführer hätten angekündigt, auch den zusammen mit Osthoff verschleppten Fahrer in Freiheit zu entlassen. Die Bundesregierung teile die Erleichterung der Familie über die Freilassung. »Ich bin sehr glücklich«, sagte Robert Osthoff der Nachrichtenagentur AFP. Das Bundeskriminalamt habe ihn um kurz vor 19 Uhr angerufen und über die Freilassung informiert. »Meine Schwester hat ein starkes Herz. Sie wollte nie politisch aktiv sein (...) sie wollte nur helfen.« Die Umstände der Freilassung und ob Lösegeld gezahlt worden ist, waren zunächst unklar. Steinmeier sprach allen seinen Dank aus, die zur Freilassung der Archäologin beigetragen hätten, darunter der Botschaft in Irak, dem Krisenstab im Auswärtigen Amt und allen, die Solidarität mit der Entführten demonstriert hätten. Über die näheren Umstände der Freilassung wollte sich der Außenminister zunächst nicht äußern. Auf Fragen ging er nicht ein. Osthoff war am 25. November zusammen mit ihrem Fahrer von Unbekannten in Nordirak verschleppt worden. Die Archäologin aus Bayern hatte seit Jahren in der Krisenregion Hilfsleistungen organisiert. Sie war als erste Deutsche seit dem Sturz des Diktators Saddam Hussein in Irak entführt worden. Die Entführer hatten in einer Videoaufzeichnung ein Ende der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Irak verlangt. Die deutschen Sicherheitsbehörden hatten sich intensiv um die Freilassung der Geiseln bemüht. Osthoffs Familie hatte mehrmals eindringlich an die Entführer appelliert, die 43-Jährige freizulassen. Bis vor einigen Jahren war Susanne Osthoff mit einem Jordanier verheiratet. Aus dieser Ehe hat sie eine 12-jährige Tochter. In Deutschland war am Wochenende die Unterstützung für die Verschleppte gewachsen. Mit einer Kampagne hatten sich auch Medienschaffende für die Archäologin eingesetzt. Mehrere islamische Institutionen hatten am Freitagabend eine Mahnwache für Osthoff und ihren Fahrer Chalid al Schimani in Berlin abgehalten. Veranstalter waren türkische, arabische und jordanische Organisationen.
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