Geheilt von Twitter und Facebook

Bad Boy James Magnussen betreibt bei der Schwimm-WM in Barcelona einen ganz eigenen Selbstreinigungsprozess

  • Andreas Morbach, Barcelona
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Australier James Magnussen war bei Olympia 2012 Favorit, stürzte ab und brachte mit Drogenkonsum sowie Kollegenmobbing eine Schwimmnation ins Wanken. Nun betreibt er Wiedergutmachung. Und das ganz ohne Twitter oder Facebook.

Nathan Adrian und James Feigen, die zwei US-amerikanischen Medaillengewinner über 100 Meter Freistil, hatten schon geraume Zeit in der Pressekonferenz gesessen, als der Triumphator des Abends zu ihnen stieß. James Magnussen hatte weder die munteren Antworten des lebhaften Adrian noch Feigens wohlüberlegte Kommentare mitbekommen - kam aber genau pünktlich, um die Elogen der US-Schwimmer vor ihrem Abmarsch entgegenzunehmen: »James musste heute Abend eine ganze Menge beweisen - und er hat’s getan«, gratulierte Adrian dem 22-jährigen Australier, bevor er ging. Und Namensvetter Feigen ergänzte leise: »Es ist eine Ehre, auf diesem Podium zu sitzen.«

Dann aber saß nur noch einer da: James Magnussen - der himmelhoch gelobte, bei Olympia 2012 aber so tief gestürzte Freistilsprinter aus Down Under. Der Mann im gelb-grünen Trainingsanzug trank erst mal einen Schluck Wasser, fuhr sich dann verlegen durch die kurzen Haare. Es wirkte, als w...


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