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Vor 70 Jahren kamen die Häftlinge

Im KZ Mittelbau-Dora wurde die V2 gebaut

  • Lesedauer: 1 Min.

Nordhausen (dpa/nd). Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora erinnert in dieser Woche an die Ankunft der ersten Häftlinge vor 70 Jahren. Am 28. August 1943 waren die ersten 107 Insassen in das Konzentrationslager beim thüringischen Nordhausen gebracht worden. In dem KZ, das zunächst Außenlager des KZ Buchenwald war, mussten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs rund 60 000 Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen Hitlers »Wunderwaffen« bauen - die Rakete V2 und die Flugbombe V1. Jeder dritte Häftling überlebte das Martyrium in der unterirdischen Raketenfabrik nicht.

Mittelbau-Dora sei ein typisches Beispiel für die Kooperation der deutschen Rüstungsindustrie mit Konzentrationslagern und die Zwangsarbeit, die die KZ-Häftlinge für die Industrie leisten mussten, sagte Gedenkstättensprecher Andreas Froese-Karow. »Hier wurde dieses Zusammenwirken besonders augenscheinlich.«

In der Nacht vom 17. zum 18. August 1943 hatten die Alliierten die Heeresversuchsanstalt Peenemünde auf Usedom bombardiert - wo ein Forschungsstab um den Physiker Wernher von Braun die V1-Rakete entwickelt hatte. Zehn Tage später wurde die Produktion zum Schutz vor weiteren Luftangriffen in das Stollensystem im Kohnstein verlagert, wo die Häftlinge ein seit 1936 bestehendes Treibstofflager für die Raketenproduktion ausbauen mussten. Schon die ersten Monate überlebten Tausende Häftlinge nicht, bis Kriegsende starben schätzungsweise 20 000.

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