Vorsitzende trat zurück

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Potsdam (nd). Die ehrenamtliche Vorsitzende des brandenburgischen Aktionsbündnisses gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt hat ihr Amt am Montag überraschend niedergelegt. Nach fünf Jahren sei ein guter Zeitpunkt, die Verantwortung weiterzugeben, sagte die evangelische Generalsuperintendentin Heilgard Asmus. »Mein Beruf lässt mir durch zusätzliche Aufgaben nicht mehr die Zeit, um den Anforderungen der Vorstandsarbeit auf Dauer gerecht zu werden«, begründete sie ihren Schritt. Im Frühjahr wird ein neuer Vorstand gewählt. Solange übernehmen die Stellvertreter Ilka Gelhaar-Schneider vom Flüchtlingsrat und Frank Vulpius vom Landesjugendring die Leitung.

Heilgard Asmus habe »eine Streitkultur gepflegt, die unterschiedlichen Auffassungen Raum gab«, erklärte Jonas Frykman, Geschäftsführer des Aktionsbündnisses. »Sie hat aber immer dafür gesorgt, dass gemeinsame Beschlüsse gefasst werden konnten.« Hitzige Debatten habe es besonders über Sitzblockaden von Naziaufmärschen gegeben. Frykman erinnerte, dass Asmus im Herbst 2012 eine Überprüfung der Polizeistatistik forderte, weil viele Todesopfer rechter Gewalt nicht als solche anerkannt seien. Inzwischen läuft eine vom Innenministerium in Auftrag gegebene Überprüfung.

In der Amtszeit von Asmus traten 15 neue Mitglieder ins 1997 gegründete Bündnis ein, darunter Kulturbund und Hennigsdorfer Ratschlag. Die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus sei »nicht allein Aufgabe des Staates oder einer Regierung«, sagte SPD-Bildungsministerin Martina Münch. »Hier sind alle gefordert.« Das Aktionsbündnis sei mit großem Engagement dabei, die Kräfte der Zivilgesellschaft zu bündeln.

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