Neustart

Klaus Joachim Herrmann über einen Neustart in den amerikanisch-russischen Beziehungen

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit eines »Neustarts« in den Beziehungen zu den USA schickte Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag seinen Sprecher vor. Das ist im Kern die Erinnerung an einen früheren ehrenwerten Versuch. Vor vier Jahren hatten die Chefs der Außenämter, Hillary Clinton und Sergej Lawrow, schon einmal auf einen Reset-Knopf gedrückt. Doch mit der gerade bei diesen beiden Nationen so beliebten Symbolik kam die Wirklichkeit nicht mit. Verdrossen starrten die beiden Supermächtigsten bei ihrer bis dahin letzten direkten persönlichen Begegnung aneinander vorbei.

Barack Obama und Putin mögen sich nicht so recht, lassen weise Beobachter und manche Vertraute aus dem inneren Kreis durchblicken. Das wäre ein genau so einfältiger Ansatz für Politik wie die Beschwörung angeblicher Freundschaften. Es walten in aller Regel Interessen. Wenn der eine den Ausplauderer seiner Geheimnisse um die Welt jagt, hat er triftige Gründe. Ebenso jener, der ihm Asyl gewährt. Da sollte keiner beleidigt sein.

Die Welt hat nicht verdient, dass ihr Schicksal nach persönlichen Vorlieben und Abneigungen der Mächtigsten regiert wird. Mögen sie schmollen oder sich gar nicht mögen, haben sie doch Pflichten. Ganz besonders dann müssen sie miteinander reden, wenn die Dinge nicht so gut laufen, wenn gar Kriege drohen. Neustart tut dringend not. Große Macht ist große Verantwortung, Supermacht ist super Verantwortung.

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