Das Berliner Allende-Viertel und die Büste des Präsidenten

Wie die Bewohner eines Viertels am Rande der Hauptstadt dem Namensgeber und sich selbst gerecht wurden

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Am kommenden Mittwoch will Ricardo Fonseca wieder einmal dem Allende-Viertel in Berlin einen Besuch abstatten. Hier, wo der Chilene einen Teil seiner Kindheit und Jugend verbrachte, ist er zwar »regelmäßig immer mal wieder gucken«. Diesmal aber wird es etwas Besonderes sein. Denn im gar nicht mehr so neuen Neubaugebiet in Treptow-Köpenick wird am 11. September an den Putsch in Chile gegen die Regierung Allende erinnert, der auch das Leben Fonsecas gründlich veränderte.

Der heute bei der Arbeiterwohlfahrt in Berlin-Friedrichshain arbeitende Diplomökonom kam 1973 als Elfjähriger mit seiner Familie - die Eltern waren Mitglieder der Kommunistischen Partei Chiles - in die DDR. Ab 1976 wohnten sie in dem Viertel, das nicht etwa offiziell nach dem inzwischen toten Präsidenten seines Heimatlandes benannt worden war, sondern kurzerhand durch die Bewohner selbst, nachdem Straßen, Schulen und Altersheime Namen chilenischer Politiker erha...


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