Besetzte Schule bildet Komitee

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(epd). Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg dringt auf Verbesserungen in der von Flüchtlingen besetzten Berliner Schule. Die Lage dort hatte sich in den vergangenen Wochen massiv zugespitzt. Insbesondere die hygienischen Verhältnisse für die etwa 250 dort lebenden Menschen sollen katastrophal sein.

Der zuständige Baustadtrat Hans Panhoff (Grüne) berichtete am Sonnabend nach einem Treffen mit den Bewohnern, es habe inzwischen erste Verabredungen zur Verbesserung der Situation gegeben.

Im rbb-Inforadio sagte Panhoff am Sonnabend, bei dem nichtöffentlichen Treffen am Vorabend sei unter anderem deutlich geworden, dass die politischen Forderungen der Flüchtlinge, zum Beispiel nach Aufhebung der Residenzpflicht, von den praktischen Fragen getrennt werden müssten. Dafür sei am Freitagabend »ein Einstieg« gefunden worden. Unter anderem sei verabredet worden, dass sich Bezirk und Flüchtlinge gemeinsam um das Haus kümmern. »Wir wollen das Haus in einem Zustand halten, dass es nicht kaputt geht«, erklärte Panhoff.

Wie der Baustadtrat weiter erläuterte, wollen sich die Bewohner jetzt auch besser organisieren: »Ganz konkret werden die Flüchtlinge nun ein Komitee gründen und darüber mit dem Bezirk und jenen Projekten in Kontakt treten, die demnächst in das Haus ziehen werden«, sagte Panhoff. In dem Komitee sollen alle im Haus lebenden Gruppen vertreten sein. Neben Flüchtlingen vor allem aus Afrika haben auch viele Obdachlose und Arbeitssuchende aus Osteuropa dort ein Dach über dem Kopf gefunden.

Die ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule war im November vergangenen Jahres besetzt worden. Nach dem Willen der Bezirksverordnetenversammlung soll in der ehemaligen Schule ein Projektehaus entstehen.

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