Kein Grund, sich zu ereifern

Vor genau 25 Jahren lief Ben Johnson in Seoul Weltrekord, Stunden später war er ertappt. Heute will er Doping bekämpfen

Das 100-m-Duell zwischen Ben Johnson und Carl Lewis am 24. September 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul sollte der »Jahrhundertlauf« sein. Es wurde zum spektakulärsten Dopingfall der Sportgeschichte. Doch war es auch ein Meilenstein im Kampf gegen Doping?

68 Stunden fühlte sich Ben Johnson in Sicherheit, bis der Doping-Sündenfall aufflog und die Sportwelt in einen Schockzustand versetzte. Am 24. September 1988 hatte er nach seinem Olympiasieg in Seoul in Weltrekordzeit von 9,79 Sekunden den rechten Arm in den Himmel gereckt und triumphierend den Blick auf seinen US-Erzrivalen Carl Lewis gerichtet. Knapp drei Tage später flüchtet er mit gesenktem Kopf unter Polizeischutz zum Flughafen und außer Landes. Zwei Deutsche hatten den »König der Spiele« gestürzt: Manfred Donike und Wilhelm Schänzer.

Der ehemalige und der heutige Leiter des Doping-Analyselabors in Köln hatten ein Verfahren entwickelt, mit dem Johnson die Einnahme des anabolen Steroids Stanozolol nachgewiesen werden konnte. »Das war eine Pioniertat«, erklärte Mario Thevis, Leiter des Zentrums für Präventive Dopingforschung an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Der Jahrhundertskandal um den muskelbepackten Kanadier gal...


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