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Erneuerin

Nicola Beer soll neue FDP-Generalsekretärin werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Wenn eine nicht im Bundestag vertretene Kleinpartei ihren Geschäftsführer wechselt, ist das normalerweise keine Personalie wert. Anders im Fall der FDP. Die Liberalen wollen sich neu aufstellen. Dabei helfen soll nun Nicola Beer. Die wendige Juristin aus Frankfurt am Main gilt als größtes Nachwuchstalent der Hessen-FDP. Neben dem bisherigen Wirtschaftsminister Florian Rentsch verkörpert sie die »junge Garde« der liberalen Führungsriege. Bereits im zarten Alter von 29 konnte sie 1999 ihr erstes Landtagsmandat erringen. Von 2003 bis 2008 war sie Parlamentarische Geschäftsführerin und übernahm dann im April 2008 den Vize-Fraktionsvorsitz. Sicher nicht geschadet hat ihr dabei die besondere Nähe zum Landesvorsitzenden Jörg-Uwe Hahn. Der sorgte wohl auch dafür, dass sie 2012 die glücklose Bildungsministerin Dorothea Henzler beerbte. Als Ressortleiterin war sie bemüht, die Reizthemen, wie etwa die gymnasiale Schulzeit, auszublenden.

Die FDP hat künftig keine Option auf Regierungsbeteiligung in Hessen und Beer wird ihren Ministerposten los. So kommt ihr der Ruf aus der Parteizentrale sicher nicht ungelegen. Die FDP will sich »erneuern« und »verjüngen«. Insofern ist Beer die Idealbesetzung. Die 1970 in Wiesbaden geborene Mutter von Zwillingen ist trotz ihres jungen Alters schon lange genug im Geschäft und verfügt über gute Kontakte zu den Eliten in der Wirtschaft. Viele glaubten deshalb, dass sie sich bald einen Job jenseits des Politikbetriebes gesucht hätte. Zumal sie neben ihrem juristischen Staatsexamen auch über eine Ausbildung als Bankkaufrau verfügt. Der Wechsel in die Wirtschaft hat in Hessen Tradition. Ex-Ministerpräsident Roland Koch führt jetzt einen Baukonzern.

Beer würde die Nachfolge des glücklosen Generalsekretärs Patrick Döring antreten. Dieser hatte nach dem Debakel der Bundes-FDP am 26. September seinen Rücktritt angekündigt. Wie wohl kaum ein Spitzenpolitiker vor ihm wurde Döring dabei auch noch von den Wählern gedemütigt. In seinem Wahlkreis Hannover II erzielte der korpulente Liberale ein Ergebnis von 1,5 Prozent.

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