nd-aktuell.de / 07.10.2013 / Politik / Seite 1

Vernichtung von Chemiewaffen: Kerry lobt Assad

US-Außenminister zufrieden: Prozess hat in Rekordzeit begonnen / UN-Experten zerstören Raketensprengköpfe und Bomben

Nusa Dua (AFP/nd). US-Außenminister John Kerry hat die syrische Regierung für ihre Kooperation bei den Arbeiten zur Vernichtung des syrischen Chemiewaffenarsenals gelobt. Der Prozess zur Vernichtung der Chemiewaffen habe »in Rekordzeit« begonnen, sagte Kerry am Montag am Rande des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (APEC) auf der indonesischen Insel Bali. Die USA hielten der Regierung von Machthaber Baschar al-Assad zugute, dass es sich an die Abmachungen halte. Dies sei »ein guter Anfang«.

Am ersten Tag ihres Einsatzes zur Vernichtung des syrischen Chemiewaffenarsenals hatten internationale Experten am Sonntag Raketensprengköpfe, Bomben und Ausrüstung zum Mischen und Abfüllen von Chemikalien zerstört. Unter Aufsicht der Experten sei »eine Reihe von Gegenständen« durch syrische Arbeiter zerstört oder unbenutzbar gemacht worden, erklärten die UNO und die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW). Dabei seien Schneidbrenner und Trennschleifer eingesetzt worden.

Die Experten der UNO und der OVCW waren am Dienstag in Damaskus eingetroffen und hatten zunächst das syrische Chemiewaffenarsenal erfasst. Die Bestände, unter anderem Sarin und Senfgas, werden auf tausend Tonnen geschätzt, verteilt auf landesweit 45 Standorte. Der UN-Sicherheitsrat hatte Ende September eine Resolution verabschiedet, wonach das syrische Chemiewaffenarsenal bis Mitte 2014 vernichtet werden soll. Bis 1. November sollen demnach die Produktionsstätten zur Herstellung von Chemiewaffen zerstört werden.

Mit der Resolution reagierte der Sicherheitsrat auf einen Angriff mit Saringas, bei dem am 21. August in einem Vorort von Damaskus hunderte Menschen getötet worden waren. Die USA und die meisten westlichen Staaten machen die Regierungstruppen für den Angriff verantwortlich. Die UN-Resolution basiert auf einer Einigung zwischen den USA und Russland, das sich als wichtiger Verbündeter Assads lange gegen jeden Beschluss gesperrt hatte, der den Druck auf Syrien erhöhte.