Demo gegen Stellenabbau

Mitarbeiter wehren sich gegen Auslagerungen

  • Lesedauer: 2 Min.

Augsburg. Mitarbeiter der kirchlichen Verlagsgruppe Weltbild sind am Wochenende gegen den geplanten Stellenabbau in dem Unternehmen auf die Straße gegangen. Laut Polizei nahmen am Samstag rund 150 Menschen an der Demonstration unter dem Motto »Weltbild verliert sein Gesicht« in Augsburg teil. Schwarz gekleidet und mit schwarzer Pappe vorm Gesicht zogen sie von der Weltbild-Filiale zum Augsburger Bischofssitz. Auf Schildern prangten Sprüche wie »Weltbild lässt Köpfe rollen, die Kirche den Rubel!«.

Das von der katholischen Kirche getragene Medienhaus will seinen Kundendienst an externe Dienstleister auslagern, davon sind rund 140 Mitarbeiter betroffen. Die Gewerkschaft ver.di hatte zur Demonstration aufgerufen. Sie wirft der Weltbild-Geschäftsführung vor, »ein schnelles Outsourcing ohne Rücksicht auf die Folgen für die Beschäftigten« durchsetzen zu wollen. Das Unternehmen begründet die geplante Schließung des Kundendienstes mit den Kosten und will noch drei Monate auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Die Gewerkschaft befürchtet, dass insgesamt mehrere hundert Jobs bei dem angeschlagenen Konzern wegfallen. Weltbild hatte angekündigt, dass voraussichtlich bis Ende 2014 rote Zahlen geschrieben würden.

Das Augsburger Bistum, das zu den größten Weltbild-Gesellschaftern zählt, hatte erklärt, dass es die Restrukturierung des Konzerns mit bis zu 15 Millionen Euro unterstützen werde. Wegen Erotik- und Esoterikangeboten bei Weltbild will sich die Kirche von dem Unternehmen trennen. Neben einem Verkauf wird eine Stiftungslösung diskutiert. Weltbild hat nach den letzten verfügbaren Zahlen rund 6800 Mitarbeiter, davon etwa 2300 am Augsburger Stammsitz. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal