Nachrufe

Tadeusz Mazowiecki / 18.4.1927 - 26.10.2013

Polen gedenkt des »ersten nichtkommunistischen Regierungschefs im Ostblock« wie eines Heiligen. Dabei hatte der stets besonnene Mazowiecki als Premier 1989 im Sejm eine Rede gehalten, deren Missdeutung ihm bei Polens Rechten bis heute anhängt. Man müsse einen Strich unter die Vergangenheit ziehen, sagte er, und meinte eigentlich Polens wirtschaftlich-finanzielle Hypothek. Dafür fügte er sich IWF-Vorgaben, trieb die Privatisierung voran und schickte Millionen in die Arbeitslosigkeit.

Mazowiecki war nach unvollendetem Jurastudium vor allem journalistisch tätig. Zuerst für die katholische Vereinigung PAX, die Polens damalige Ordnung akzeptierte, später für die Gruppe Znak, die er bis 1972 im »kommunistischen« Sejm vertrat. 1976 protestierte er als Mitglied des Klubs der Katholischen Intelligenz gegen die Festschreibung der »führenden Rolle der Partei«. In der Gdansk...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.