Glatze, Stiefel, hochgekrempelte Jeans

Erst waren Skinheads in Israel unpolitisch, dann haben sie gegen Rassismus Farbe bekannt

  • Oliver Eberhardt, Jerusalem
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die Kach-Bewegung ist für Gewalt gegen Palästinenser und afrikanische Flüchtlinge verantwortlich. Die ShaRP-Skins, wollen Angriffe verhindern und entlarven rassistische Parolen.

Auf der Sala-Edin-Straße im Osten Jerusalems entdecken Jonathan, 24, und Saed, 21, wen sie suchen. In krakeligem, holprigem Hebräisch ist ein araberfeindliches Graffiti auf eine Wand geschmiert. Provokativ lümmeln in der Nähe zwei Jugendliche um die 18.

Die Kids schauen verunsichert, als sich Jonathan und Saed vor ihnen aufbauen. Glatze, Stiefel und hochgekrempelte Jeans lassen sie als Skinheads erkennen. An den Jacken hängen Sticker mit Slogans gegen Besatzung und Rassismus. Jonathan und Saed sind ShaRP, »Skinheads against Racial Prejudice«.

Ihre Gegenüber gehören zur Kach-Bewegung des 1990 ermordeten Rabbiners Meir Kahane, dessen Gedankengut 1994 zum Massaker an 29 Palästinensern am Grab der Patriarchen in Hebron führte, deren mehrere hundert Anhänger vor allem amerikanische Einwanderer sind. Und zwar eine sehr deutliche Meinung zum israelisch-arabischen Konflikt haben, aber sehr oft nicht einmal Hebräisch können. Eine...


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