Der Wert des Strippenziehens

In Rheinland-Pfalz ist der Versuch einer Befriedung des Landesverbandes der Linkspartei erneut gescheitert

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Rücktritt von neun der 15 Vorstandsmitglieder macht erneut ein lange schwelendes Zerwürfnis bei der rheinland-pfälzischen Linkspartei offenkundig. Zurück bleibt ein Rumpfvorstand.

Die beiden Landeschefs reagierten rasch: »Wir haben den sofortigen Rücktritt mit Bedauern zur Kenntnis genommen und danken den Ausgeschiedenen für ihre Arbeit«, ließen Katrin Werner und Alexander Ulrich am späten Montagnachmittag routinemäßig verlautbaren: »Wir werden uns unserer Verantwortung weiter stellen und so bald wie möglich zu Neuwahlen einladen.«

Mit dem Aderlass an der Landesspitze, der am Montag bekanntgeworden war und bei dem sich auch die bisherigen Landesvorsitzenden Alexandra Erikson und Wolfgang Ferner zurückzogen, ist das bei einem Parteitag in Landstuhl 2012 eingeleitete Experiment einer Einbindung bisheriger Kontrahenten in einen vierköpfigen Sprecherrat endgültig gescheitert. Das Konstrukt hat nur eines bewirkt: Es hat vor der Bundestagswahl 2013 negative Schlagzeilen vermieden. Die wenigen Kritiker einer Quartett-Lösung waren in Landstuhl in der Minderheit geblieben. »Wir beteiligen uns an keiner Personalk...


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