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Arzte wollen >offen< rationieren

| Medizin | Bundesvereinigung strebt neues Honorarsystem an

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/ND). Im Kampf gegen die Begrenzung der Arzthonorare will die Spitze der Kassenärzte den Druck auf die Politik verstärken. Dazu sollen die ärztlichen Leistungen über ein neues Honorarsystem stärker begrenzt werden als bisher. Wenn das Budget nicht erhöht werde, könnten die Ärzte rechnerisch bis zu 30 Prozent weniger Leistungen erbringen als heute, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Manfred Richter-Reichhelm, am Sonnabend bei einer KBV-Sondersitzung in Berlin. Mit der geplanten Honorarreform will die KBV die 130000 Kassenärzte und Psychotherapeuten vertritt, die bisher »stille« Rationierung in eine »offene« Rationierung umwandeln, hieß es in einem Papier. Der zeit sei eine angemessene medizinische Versorgung der Bevölkerung nur noch durch die »finanzielle Selbstausbeutung« der Ärzte möglich.

Die Krankenkassen, die der Reform zustimmen müssen, meldeten Bedenken an. Ihre Spitzenverbände appellierten an die Ärzte, das Honorarsystem »vor allem zum Wohle der Patienten weiterzuentwickeln«.

Unterdessen forderte die Bundesärztekammer (BÄK) erneut, das Arzneibudget zu kippen und durch weichere Richtgrößen zu ersetzen. »Die Arzneimittelbudgets sind patientenfeindlich, weil sie Fehlver halten in der medizinischen Behandlung erzwingen«, sagte BÄK-Präsident Jörg- Dietrich Hoppe. Nach ersten KBV-Hochrechnung haben elf der 23 Kassenärztlichen Vereinigungen die regionalen Arznei-Budgets um insgesamt 785 Millionen Mark überzogen. Davon müssten die Ärzte laut KBV theoretisch rund 477 Millionen Mark zurückzahlen. Endgültige Zahlen lägen aber frühestens im September vor, betonte die KBV.

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